Jeder Mensch möchte es angenehm warm in den eigenen vier Wänden haben – wobei „angenehm“ von Nutzer/in zu Nutzer/in unterschiedlich empfunden wird. Das Wärme- bzw. Kälteempfinden ist höchst subjektiv, weshalb es nicht „die“ richtige Temperatur gibt.
Trotzdem muss man bei der Konzeption einer Heizung von einem Standard ausgehen, welcher sich aus langjährigen Beobachtungen oder Messungen ergibt. Deshalb wird jede Wohnung bzw. jede Heizanlage mit einer Normtemperatur voreingestellt, die sodann vom Bewohner jeweils um einige Grade verändert werden kann.
Grundsätzlich gibt es zwei Heizungssysteme: Radiatorenheizkörper oder Fußbodenheizung. Beiden ist gleich, dass sie auf eine Normauslastung eingestellt sind: die gesamte Heizanlage Ihres Wohnhauses ist darauf ausgelegt, dass bei Vollauslastung, d.h. alle Wohnungen werden bei Minusgraden beheizt, eine Mindesttemperatur von (regelmäßig) 21 Grad Celsius, erreicht wird.
Jeder kennt sie, die weißen Heizkörper an der Wand. Diese werden mit heißem Wasser beschickt, die Wärme des Wassers wird über den Radiator in den Raum abgegeben. Der Vorteil dieser Heizung besteht in der raschen Reaktion – dreht man den Regler auf, so empfindet man einen relativ raschen Temperaturanstieg. Der Nachteil besteht darin, dass die Wärme eher unregelmäßig in den Raum abgegeben wird: je näher man beim Radiator steht, umso wärmer ist es. Demzufolge benötigt man eher länger bis ein Raum vollständig „auf Temperatur“ gebracht wird.
Hier sind die Heizleitungen, welche ebenfalls mit heißem Wasser beschickt werden, im Fußboden verlegt. Fußbodenheizungen sind ein eher träges System, das heißt, es dauert längere Zeit, durchaus mehrere Stunden, bis eine Wärmeentwicklung im Raum wahrgenommen wird. Umgekehrt kühlt der Raum auch langsamer ab, da der Fußbodenbelag die Wärme länger speichert. Beachten Sie bitte, dass selbst bei voll aufgedrehter Heizung der Fußboden nicht „heiß“ wird, dies würde Schäden an der Fußbodenkonstruktion nach sich ziehen.
Und natürlich: Bohren Sie keine Löcher in Ihren Fußboden (z.B. für Türstopper) – Sie könnten eine im Fußboden verlegte Heizleitung treffen und schwerwiegende Schäden an Fußbodenheizung und Mauerwerk verursachen.
Jedem Heizsystem ist gleich, dass ein durchgehendes Heizen von Vorteil ist. Es ist ein Trugschluss, dass man mit abgedrehten Heizkörpern Energie sparen kann, denn man benötigt in der Folge ungleich mehr Energie, um eine gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Radiatoren neuerer Bauart sind Teil einer Niedrigtemperaturheizanlage, diese werden nicht richtig „heiß“ wie ihre Vorgänger, trotzdem geben sie ausreichend Wärme ab.
Bei Fußbodenheizungen gilt umso mehr, dass eine gleichbleibende Heizleistung von Vorteil ist. Es ist also durchaus nicht von Nachteil, die Fußbodenheizung durchgehend, aber nicht auf Höchststufe, laufen zu lassen. Auch großflächige Teppiche können die Wärmeabgabe beeinträchtigen.